»Es braucht sehr lange, um jung zu werden.«
Unter diesem Titel präsentieren die Logomenta-Kinder aus der KitaBü in Ammersbek ihre Werke über Pablo Picasso, sechs Jahre alt.
Über acht Wochen setzten sich 27 Kinder intensiv mit dem Künstler auseinander, hunderte von Skizzen und Bildern entstanden, eine kleine Auswahl finden Sie in diesem Heft und im Betrifft KINDER extra-Kalender 2013.
Marion Tielemann, die Leiterin der KitaBü, berichtet:
»Vor Beginn des Projektes stellt sich für uns Pädagogen die Frage: Wie können wir zwischen Kindern und Künstler eine imaginäre Beziehung herstellen?
Diese alles entscheidende Frage beeinflusst den Verlauf des Projektes stark, da junge Kinder noch in ihrer magischen Welt leben. Sie sind unerschöpflich in ihrem Tun, emotional. In ihrer Fantasie ist alles möglich.
Es gibt spezielle, außergewöhnliche oder merkwürdige Fragen, die uns mit dem Künstler verbinden können.
Warum hat Pablo Picasso Männer so oft mit Bärten gemalt? Für Pädagogen und Kinder war es DIE FRAGE, die uns Picasso näher brachte.
Pablo, sechs Jahre alt, ebenso alt wie die Kinder in der Logomenta der KitaBü, malte oft mit seinem Vater gemeinsam. Sein Lieblingswort mit drei Jahren war »Lápiz« – Bleistift! Sein Vater malte sehr oft, Pablo konnte gar nicht anders: Er musste malen! Und: Sein Vater trug Bart!
Kindheitserinnerungen prägen alle Menschen emotional ein Leben lang. Vieles davon ist auf den Kunstwerken bekannter Maler zu entdecken.
Die Logomenta-Kinder erzählten uns von den Bärten ihrer Väter, Großväter oder Nachbarn. Erste Bilder entstanden – Männer, Frauen und Kinder mit Bärten.
Die Pädagogen ließen das Kind Pablo in Geschichten lebendig werden. Gefühle und Erinnerungen aus der eigenen Kindheit wurden zum Transportmittel in die Zukunft – und verbinden Pädagogen, Künstler und Kinder emotional. Die Kinder reisten in seine Kindheit mit, Pablo wurde zum Bruder oder Freund.
Tauben waren eines der Lieblingsmotive Pablo Picassos. Schon als kleines Kind malte er Tauben, besonders gern aber deren Füße.
Später – als schon in ganz Paris seine berühmte Taube an den Plakatsäulen die Eröffnung des Friedenskongresses anzeigte – beschloss er, seine Tochter »Paloma« – Taube zu nennen.
Die Logomenta-Kinder änderten ihre Namen: Sie nannten sich nun Pablos und Pablenas. Sie konnten doch genauso gut wie Pablo malen und waren bereit, viel dafür zu üben. Wie Pablo eben! Hunderte von Skizzen entstanden mit dem ›Lápiz‹ und es folgten über hundert Kunstwerke, die sie auf Leinwänden und Papier mit Acrylfarben malten...«
Tauben sind die reisenden Boten. Sie bringen die Kunde vom grenzenlosen Frieden über die Meere und Kontinente in jedes Land, an jeden Ort, in jedes Haus. Picasso lebt!
Marion Tielemanns Fazit:
»Wenn Erwachsene und Kinder sich in Neugierde versetzen können, wenn Begeisterung und Lust Eintritt in den Alltag finden, verschwinden Grenzen und der Schaffensdrang und die Kreativität machen sich selbstständig. Dieser Prozess ist für die Pädagoginnen und Kinder gemeinsam lustvoll und befriedigend.«
Mehr Info unter www.kitabue.de
Betrifft (Unsere) KINDER-Kalender 2013
Spiralbindung, Format 15,2x15,7 cm
ISBN 978-3-86892-076-5
Euro 8,90
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